Mein Vater und der BVB (II)

Timo Konietzka erzielt das erste
Bundesligator. 
1 000 Mark für Vizemeisterschaft

In meiner Klasse müssen damals einige Experten gesessen haben. Alle tippten auf den 1. FC Köln als ersten Bundesliga-Meister. Einige erwarteten auf den Plätzen 2 bis 4 den Meidericher SV, der schließlich Vizemeister wurde, und den VfB Stuttgart , der in der Endabrechnung Fünfter wurde, weil Borussia Dortmund das bessere Torverhältnis hatte. Nur Schalke 04 schätzten wir viel zu hoch ein. Eintracht Frankfurt hatte niemand auf dem Zettel. Die Eintracht schrammte nur knapp an der Vizemeisterschaft vorbei.

Mein zweites Tagebuch über die erste Bundesliga-Saison begann mit Spielausfällen. Am 25. Januar 1964 notierte ich drei Spielausfälle und immerhin: Borussia Dortmund schlug Schalke 04 mit 3 : 0. Am 1. Februar 1964 meldete ich: "Der 19. Spieltag hält den Rekord in ausgefallenen Spielen: 5 Spiele fielen aus!" Die BVB-Fans jubelten wahrscheinlich trotzdem. Dafür spricht das Foto, das ich einklebte. Die Bild-Unterschrift: "Verzweifelt liegt Schalkes Torhüter Mühlmann am Boden. Eben hat Schäfer das dritte Tor auf Vorlage von Overath erzielt." Am 15. Februar 1964 gab es endlich wieder ein volles Programm. Uwe Seeler erzielte fast im Liegen ein Tor gegen Schalke 04, der Hamburger SV gewann mit 3 : 1.

Für mein Tagebuch bevorzugte ich seinerzeit Fotos, auf denen Schalke schlecht und Dortmund gut aussah. Sehr gut sah zum Beispiel Timo Konietzka aus, der am 24. Spieltag gegen den VfB Stuttgart vier Tore erzielte.

Nach 30 Spieltagen war die Bundesliga-Saison zu Ende. Die Absteiger hießen Preußen Münster und der 1. FC Saarbrücken. Ich verabschiedete mich mit der Kurzmeldung "Vor Saisonbeginn hat Helmut Rahn gesagt: ´Wenn wir Fünfter werden sind wir zufrieden.´ MSV wurde 2. Jeder Spieler bekam eine Prämie von 1 000 DM." Und ich durfte beim Fernsehen wieder etwas sagen.

Mein Vater und der BVB (I)

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